Gärtnertipps

Wie man es nicht machen soll

Als meine Familie und ich unser erstes Haus mit Garten bezogen, hatte ich nichts Eiligeres zu tun, als an einer schönen sonnigen Stelle ein Staudenbeet anzulegen.

Die paar Grashalme, die zu sehen waren, schienen mir nebensächlich.

Das war ein großer Irrtum. Den Unterschied zwischen Gras und Quecke lernte ich in den folgenden Jahren gründlich kennen. Mein Staudenbeet blieb immer ein Beet voller Quecke. Die Quecke hat ein starkes Wurzelwerk. Zieht man an einem oberirdischen Teil, bekommt man nur einen kleinen Teil der Wurzel heraus, und der Rest wächst munter weiter.

Nie wieder habe ich an einer Stelle ein Staudenbeet angelegt, an der noch die kleinste Spur Quecke zu sehen war.

Wie fange ich mit einem verunkrauteten Boden an?

Wie aber bekommt man seinen Garten frei von Quecke und anderen hartnäckigen Wildgesellen? Wenn das Gartenbudget beschränkt ist, hilft nur Arbeit und Geduld.

In unserem zweiten Garten hat uns beides zum Erfolg geführt. Da wir erst Ende Mai mit der Gartenbestellung anfangen konnten und es schon sehr heiß war, haben wir nur

wenige einjährige Blumen gepflanzt und auf der Hauptfläche Kartoffeln. Das hatte uns eine Biologin empfohlen mit der Begründung, dass viele Unkräuter die Nähe von Kartoffeln nicht vertragen.

Sie hatte wirklich recht. Das Unkraut wurde wesentlich weniger. Dennoch haben wir die Stellen, an denen sich Quecke zeigte, mindestens viermal mit der Grabgabel durchgearbeitet und jedes sichtbare Queckenwurzelstück entfernt. Auf noch nicht ganz queckenfreien Stellen wurden auch im nächsten Jahr nur einjährige Sommerblumen gepflanzt und gesät.

Geduld war also wirklich gefordert.

Trotzdem mussten wir im zweiten Jahr nicht auf schöne Blüten verzichten. Nie wieder hatten wir so herrliche Cosmeen wie im ersten Jahr. Im Gegensatz zu Stauden lieben sie mageren Boden. Sie blühten den ganzen Sommer. Aber auch Ringelblumen und Jungfer im Grün erfreuten uns.

Wie es weiterging:


Copyright © 2002 by Brigitte Caspar